Montag, 27. August 2012

Eine Woche!?

Update:
Urlaubsantrag: check
Learning Agreement: check (soweit möglich)
Zugticket: check (dank Muttski!)
Wohnung: check (dank Nadine!)
Zimmer untervermieten: check
Auf der Abschiedssause nicht heulen: cheeeck  (stolz!)
Koffer: witzig.
Panik: jou.

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Es fällt einem ja meistens gar nicht so auf, wie schön es zuhause ist, bis man nur noch sieben Tage davon vor sich hat. Sieben Tage Mamas Essen, sieben Tage eigenes Bett, sieben Tage Schwesterkuscheln, sieben Tage 482er fahren, sieben Tage Erinturm vorm Fenster, sieben Tage Castrop, sieben Tage Omma und Oppa um die Ecke, sieben Tage Altstadt, sieben Tage Schwerin, sieben Tage Freunde treffen, sieben Tage zuhause, und das ganze für ein halbes Jahr. 
Und Checkliste hin oder her, so richtig die Unruhe nimmt die auch nicht. 
Meistens überwiegt aber die Vorfreude, auf das was kommt. Sechs Monate Roma III, sechs Monate Kultur pur, sechs Monate italienisches Essen (das macht einiges wieder gut!), sechs Monate Selbstständigkeit, sechs Monate Abenteuer, sechs Monate neue Leute kennen lernen, sechs Monate neues entdecken und ausprobieren, sechs Monate italienisch sprechen, sechs Monate Rom. 
Und das kann schon einiges aufwiegen!

"Die Welt ist ein Buch. Wer nie reist, sieht nur eine Seite davon." (Aurelius Augustinus)

Und wenn wir schon Bücher studieren, wollen wir sie auch ganz sehen, gelle?


Also auf Bücher, und Abenteuer, und italienisches Essen (besonders auf italienisches Essen. Jab. Darauf besonders.), und auf dass wir, bevor wir in unorganisiertem Chaos untergehen wenigstens noch ein bisschen von Rom sehen!

Grüßchen von meiner Seite,
Nina over and out.

Freitag, 17. August 2012

Der Anfang vom Ende


„Sono pazzi, questi romani!“ ist ein Satz, den wir uns schon oft gedacht haben, während wir unser Auslandssemester in Rom von September bis Ende offen planten. Aber je näher das Datum rückt, desto mehr dringt auch die Erkenntnis durch, dass wohl nicht nur die Römer verrückt sind – sondern wir auch, dass wir das tun wollen.
Dabei hätte uns das eigentlich klar sein sollen, als wir im letzten Jahr auf die Idee kamen, ein Semester mit dem Erasmus-Programm nach Rom zu gehen. So wurde es dann mitunter schon während der Organisation reichlich turbulent und wir sahen uns mit dem ein oder anderen dressierten Äffchen konfrontiert. Doch dazu später mehr…
Zunächst einmal war die Freude groß, als wir beide angenommen wurden – zu zweit in ein anderes Land zu ziehen ist ja schon mal wesentlich beruhigender! Das Chaos begann mit den ersten Schreiben aus Rom – Nina erreichte keine der E-Mails. Während ich bereits einige bekommen hatte, hatte sie nicht eine und entsprechend wuchs die Nervosität und Ratlosigkeit. Gefühlte 5 Millionen E-Mails wurden nach Rom geschickt – allein, beantwortet wurde nicht eine. „Bewahren Sie Ruhe!“, war alles, was man uns sagen konnte und das half nicht, besonders nicht auf Dauer. Und aus Rom meldete sich immer noch niemand, sodass wir uns allerhand logische Erklärungen hierfür zurechtlegten. Unser Favorit: In der Universität Rom arbeiten keine Menschen sondern dressierte Affen. Des Rätsels Lösung fand sich dann übrigens später in Ninas Spam-Ordner. Gut, vielleicht gibt es nicht nur in Rom dressierte Affen und wir assimilieren uns einfach nur allmählich an unseren neuen Lebensraum.
Danach klappte erst mal alles ganz gut. E-Mails kamen von nun an immer an und wir meldeten uns für einen Sprachkurs gleich vor Semesterbeginn an – um sicherzustellen, dass wir in der Fremde auch überleben. Ab September büffeln wir also schon mal Italienisch, damit danach auch nichts mehr schief geht. Komplizierter wurde es dann mit der Wohnungssuche, denn da wir immer noch keine Antworten auf unsere Fragen aus Rom bekamen, wurde aus dem Studentenwohnheim wohl nichts. Also suchten wir selbst im Internet, wobei uns dankenswerterweise Claudia half, sodass wir keine versteckten Defizite übersehen konnten – vielen Dank dafür!
Im August reiste ich dann nach Rom um mir die Wohnungen anzusehen – und traf auf römisches Chaos. Ich hatte vorher einige Termine ausgemacht, aber noch während ich mich auf der Anreise befand, stand mein Handy nicht mehr still, da sämtliche Termine nun doch noch umgelegt werden mussten und ich alles neu organisieren musste. Aus dem Zug auszusteigen, machte es nicht besser, denn es war ein außerordentlich heißer Tag in der ewigen Stadt, worüber sich selbst deren Bewohner beschwerten. In dieser Hitze schleppte ich mich also von Wohnung zu Wohnung, traf auf manche Kuriosität („Ich kann den Schrank zwar reparieren – aber ihr braucht doch eigentlich keinen, oder?“) und schließlich auch auf eine Wohnung, die mir sehr zusagte, sodass Nina und ich endlich eine Bleibe in Rom haben und uns die größte Sorge genommen wurde. Wir wohnen nun in einer ruhigen Straße in einem alten Haus mit Garten und haben alles Wichtige in der Nähe: Ein Restaurant, zwei Eisdielen, eine Bar, zwei Supermärkte und natürlich ein Schuhgeschäft. Ach ja, und eine U-Bahn-Station und die Uni sind auch nicht weit…
Mittlerweile haben wir auch die Reise gebucht und es kann losgehen. Na ja, zumindest fast, allzu viele Informationen haben wir von der Uni immer noch nicht, aber wir wissen, wann wir uns einschreiben müssen, und da werden sich so Kleinigkeiten wie „Wann beginnt das Semester, und wann endet es wieder?“, „Wo ist das Vorlesungsverzeichnis?“ und „Wann sind Prüfungen, wann Ferien?“ sicher klären lassen. Wir bewahren da lieber mal Ruhe.

Ciao tutti!

Benvenuto a unserem blog! Schön dass ihr hier seid und mit uns unsere gemeinsames Auslandssemester verfolgen wollt. Wir werden uns bemühen, möglichst regelmäßig hier Updates zu posten und euch so auf dem Laufenden zu halten mit allem, was uns in der riesigen ewigen Stadt so passiert. Auf ein aufregendes Semester und dass sich der Titel des blogs ("Die spinnen, die Römer" auf italienisch, stilecht) nur positiv bestätigt!

Herzgrüße von den zwei Weltenbummlerinnen
Nadine und Nina