Samstag, 2. März 2013

Arrivederci Roma - Ci manca!



Die letzten Tage in Rom vergingen derart schnell, dass ihr ein bisschen länger auf einen neuen Eintrag warten musstet. Aber nun wollen wir euch an unseren letzten Wochen in Rom teilhaben lassen.
Überschattet wurden einige Wochen jedoch von den anstehenden Examen. Das erste, gleich am Tag nach unserer Rückkehr nach Rom verlief, wie Nina bereits beschrieben hat, reichlich chaotisch und auch die folgenden Examen sollten nicht besser werden. Italienische Examen sind meist mündlich: Da kann man Glück haben und früh dran kommen, es kann aber auch passieren, dass man sechs Stunden im Hörsaal sitzt und darauf wartet, dass der eigene Namen fällt. Trotz des Chaos sind unsere Prüfungen aber ganz gut gelaufen, wir haben alles bestanden und auch danach nur zwei Stunden auf unsere Endbescheinigung gewartet – und uns danach ein Eis gegönnt.
Wir müssen jedoch gestehen, nicht so viel für die Prüfungen gelernt zu haben, wie wir das wohl in Deutschland getan hätten. Es gab ja so viel anderes zu tun! Ein besonders italienisches Erlebnis war die Einladung unseres Freundes Riccardo zum Mittagessen bei seiner Familie. So aßen wir mit seinen Eltern, seinem Bruder und seiner Großmutter zusammen viel zu viele hervorragende Köstlichkeiten und sprachen so viel italienisch so durcheinander, dass wir am Ende ein bisschen Kopfschmerzen hatten – aber es war ein toller Tag.
In dem Wissen, nicht mehr allzu viel Zeit in Rom übrig zu haben, versuchten wir so viel wie irgend möglich zu unternehmen. Da boten sich die geführten Touren, welche durch das Erasmus Student Network angeboten werden, perfekt an. Jeden Samstag ging es mit ESN woanders hin, doch leider knickte Nina gleich bei der ersten Tour um und humpelte daraufhin eine Woche auf Krücken durch unsere Wohnung. Zum Glück geht es ihr mittlerweile schon besser! Andere Touren führten uns an einen kleinen Markt am Circo Massimo, wo es – haltet euch fest!! – sogar gutes Brot gab! Ein ander Mal wanderten wir auf der Via Appia Antica, jener berühmten römischen Straße, die uns an vielen Ruinen entlang führte.
 Später ging es noch nach Castel Gandolfo, ein Ort, so malerisch dass es nicht wundert, dass die Päpste seit jeher dort den Sommer – oder nun den Ruhestand – verbringen. Wenig überraschend war, dass der Abend in einem kleinen Lokal endete, in dem es ein wenig zu Essen gab – und viel Rotwein. Bei unserer letzten Tour fuhren wir hinaus nach Ostia Antica. Leider regnete es in Strömen, doch das konnte uns nicht davon abhalten, die Ruinen zu durchwandern und – freilich – einen Haufen Photos zu machen.
Doch nicht nur mit ESN erkundeten wir die Umgebung. Mit einer neuen Bekanntschaft, Doro, einer Deutschen welche in Rom studiert, fuhren wir hinaus nach Frascati, einem Ort unweit von Rom, in dem es uns sehr gut gefiel. Er ist klein, wunderschön und so malerisch, dass man glaubt alle seine Klischee-Vorstellungen über Italien hier bestätigt zu finden. Auch hat man von dem Hügel einen bezaubernden Blick auf Rom.
 Mittlerweile sind auch erneut neue Mitbewohner eingezogen, Camille ist zurück in Frankreich und statt ihrer lebt nun die Norwegerin Iselin in unserem Appartement. Auch unsere beiden Nachmieterinnen, ebenfalls aus Norwegen, haben wir schon kennen gelernt. Sie sind allesamt sehr nett und wir waren bereits gemeinsam essen und im Kino um uns „Les Misérables“ anzuschauen – praktisch die light-Version eines italienischen Kinofilms, denn da die Lieder auf Englisch gesungen werden, wurden im gesamten Film vielleicht zehn Worte italienisch gesprochen. Aber schön wars!
Essen gehen ist generell etwas, das wir oft taten, immerhin brachen die meisten unserer Freunde gen Heimat auf und so verabschiedeten wir sie und uns selbst. Es war leichter zu gehen, denn wenn unsere Freunde nicht mehr in Rom weilen, wäre es ohnehin nicht mehr dasselbe, aber andererseits gibt es ja auch die Menschen, die in Rom bleiben und der Abschied von denen fiel uns ganz besonders schwer – zum Glück ist Rom nicht so weit weg, dass wir nicht zurückkehren könnten und zum Glück können wir unsere Lieblingsperuanerin gleich mitnehmen, denn Kathi hat einen Job in Frankfurt gefunden, wo sie im April hinziehen wird. Außerdem suchten wir ein letztes Mal all‘ jene Orte auf, die wir besonders zu schätzen gelernt hatten und aßen ein letztes Mal Eis, Pizza, Pasta und Supplí – den Cappuccino nicht zu vergessen.
Doch wir sind nicht die einzigen, die sich nun von Rom verabschieden mussten, auch der Papst nahm seinen Abschied doch entgegen der allgemein herrschenden Meinung haben wir nicht jeden Sonntag mit dem Papst zusammen Kaffee getrunken und wissen auch nicht mehr darüber als alle anderen. Doch den Abschied vom Papst ließ ich mir nicht nehmen und bei der Begeisterung der Römer, war es tatsächlich ein tolles Erlebnis – nur auch sehr voll.

So hatten wir turbulente, sonnige, schöne, letzte Tage in Rom und plötzlich mussten wir zurück, es gab viele tränenreiche Abschiede und wir hoffen sehr, dass sie nicht für immer sind, dass wir die wunderbaren Menschen, die wir getroffen haben, wiedersehen werden, dass wir nach Rom zurückkehren werden (sicherheitshalber habe ich eine Münze in den Trevi-Brunnen geworfen) und vor allem sind wir froh, dass wir diese wunderbaren Erfahrungen machen konnten. 

Freitag, 25. Januar 2013

Da sind wir wieder!



Die Zeit hier vergeht wie im Flug. Im September sind wir erst angekommen, da guckste einmal nicht hin, ist schon Weihnachten. Und wie die guten Kinder, die wir nun mal sind, haben wir also unsere sieben Sachen gepackt und uns über die Feiertage in heimatliche Gefilde aufgemacht. Das war zuerst mal seeehr komisch, allein der Gedanke jetzt wieder heim zu fahren, und dann auch nicht so ganz einfach, da wir zwar nicht so weit ab vom Schuss wohnen, aber dafür der Flughafen Fiumicino ein Stück außerhalb liegt. So hab ich also am 19. Dezember (Nadine ist einen Tag später gefahren, weil sie am 19. noch ein letztes Mal in die Uni musste) mein Köfferchen geschnappt und hab mich aufgemacht, gen Heimat zu fahren. Wer jetzt zum einen die Reaktion meines Magens auf Busfahrten und zum anderen den Fahrstil Römischer Busfahrer kennt hat eine ungefähre Ahnung davon, wie begeistert ich über den 1 ½-stündigen Shuttletransfer war. Kreidebleich und kotzeübel aber guten Mutes kam ich also endlich am Flughafen an und von da an war ich auch nur noch zwei mal Gate-wechseln von zuhause entfernt!
Die Weihnachtsferien sind in meiner Erinnerung eine verschwommene Masse aus Entzückung über unsere große Dusche und das funktionierende Heißwasser und einem Fresskoma nach dem anderen. Das führt dazu, dass ich, seit ich wieder hier bin leider erneut die Dimensionen unserer Nasszelle kläglich unterschätze, zum anderen unter einer Art Entzugserscheinungen leide, was die Anzahl der Fragen meiner Omma angeht, ob ich noch was Nachschlag möchte.
Die Weihnachtsunterbrechung hat außerdem dafür gesorgt, dass ich ein bisschen hin und hergerissen bin. Einerseits war es toll, zuhause zu sein, alle wiederzusehen und mich von Muttski und Omma betüddeln zu lassen, andererseits habe ich natürlich schon die Leute vermisst, die ich hier kennen gelernt habe und natürlich Rom selbst. Ich meine, eine Dusche in der ich mich umdrehen kann ohne die Temperatur zu verstellen versus mit der Metro 4 Haltestellen zum Kolosseum, das sieht schwer nach Unentschieden aus.
Seit wir wieder hier sind, ist es irgendwie seltsam. Jeder Tag hat irgendwas von letzter Schultag, die Vorlesungszeit ist vorbei und alle lernen für Klausuren, unterbrochen vom täglichen Mensabesuch, der fast schon zum Event wird zwischen den Büchern. Sehr optimistische Lerndates werden verabredet, bei denen selbstverständlich nichts weiter zustande gebracht wird als zu quatschen, Cappuccino zu trinken und die Bücher alle 20 Minuten sehr motiviert auf und wieder zu schlagen. 
Die Klausuren hier sind anders als in Deutschland, wie eben alles anders ist als in Deutschland (hauptsächlich weil zuhause Dinge funktionieren und hier nicht), und so hatten wir zum Beispiel eine Klausur in Übersetzen bei der für 20 Studenten nur 14 Tische zur Verfügung standen, sodass einige wie ich, einfach auf den Beinen geschrieben haben, einige, wie Nadine, sich die Umwelt zu Nutzen gemacht haben und sich einfach eine Box gesucht haben und 3 beneidenswerte Studenten das besonders große Glück/Vergnügen hatten, sich gemeinsam mit der Dozentin ans Pult zu setzen.
Während wir also (nicht) lernen und (nicht) fleißig sind geht das Leben natürlich weiter. Und wie alles in Rom ist auch der Winter anders. Was in andern Ländern Winter ist, ist hier einfach Monsun. Es regnet und regnet und regnet und regnet und stürmt und regnet. Das Problem dabei ist, dass Otto Normalrömer bei zu viel Wassereinfluss Angst vor Rostschäden zu kriegen scheint und schlicht nicht funktioniert. Das ist insofern nicht gut, weil natürlich auch hier Busse und Bahnen nicht von alleine Fahren. Dafür sind es im ganzen Winter noch nicht viel weniger als 5 Grad gewesen. Darüber freut sich besonders Kathi, die als Peruanerin stocksteif gefriert sobald das Thermometer unter 15 Grad geht.
Fazit von allem ist einfach, dass nicht mehr genug Zeit bleibt. Nicht mehr genug Zeit zum Tourist sein, nicht genug Zeit zum lernen, zum Freunde treffen, zum Ausgehen, nicht genug zum Pizza essen und Cappuccino trinken und nicht mehr genug Zeit für Rom.
Aber wenns auch nicht genug ist, ein bisschen bleibt schon noch, so lets go and make Rome our Bitch, Freunde!  


Sonntag, 23. Dezember 2012

Buon Natale!



Ein letztes Mal in diesem Jahr senden wir euch die allerliebsten Grüße aus Rom.
Bald ist es soweit und wir brechen in die Heimat auf um Weihnachten und Silvester dort zu verbringen und wir freuen uns schon, euch alle wiederzusehen!
Zuvor wollen wir euch aber vom weihnachtlichen Rom berichten – ja, auch das gibt es. Es hat lange gedauert, wir fragten uns schon, ob es hier einfach nicht üblich ist, zu Weihnachten zu dekorieren, aber dann ging es doch los, wenn auch spät. Zunächst stolperten wir nur dann und wann über den typisch italienischen Weihnachtskuchen Panetone, dann fing es auf einmal an überall zu leuchten und zu blinken. Italienische Weihnachtsdeko unterscheidet sich in diesem Punkt sehr von der deutschen: Hier ist nichts dezent, nein, es muss auffallen, leuchten, bunt sein und vor allem – blinken. Wir sehen also davon ab, die blinkenden, grellbunten Lichterketten zu lange anzusehen, denn wir fürchten, dies könnte epileptische Anfälle auslösen – aber unsere italienischen Mitbewohner sind begeistert.
Für mehr Weihnachtsstimmung mussten wir aber eine Reise tun und so verbrachten wir das Wochenende des zweiten Advents in den Städten Padua, Venedig und Verona. Abgereist sind wir bereits am Donnerstagabend mit dem Bus von Rom – und mit nur ungefähr einer Stunde Verspätung, dafür aber ohne Ninas Handy, wie ihr euch sicher vorstellen könnt, ein herber Verlust. Im Bus zu schlafen war – wie zu erwarten – nicht besonders gemütlich und wir waren alle ziemlich kaputt als wir am nächsten Morgen in Padua ankamen, sodass wir uns erst einmal mit überteuertem Cappuccino und überteuertem Brioche Cioccolato stärken mussten. Dann ging es – trotz unserer Müdigkeit – schon weiter in den botanischen Garten der Stadt Padua. Nun ist es Winter und im Norden Italiens auch wesentlich kälter als hier in Rom, sodass nicht nur wir sehr gefroren haben sondern auch die meisten Pflanzen nicht mehr in Blüte standen – zu einem anderen Zeitpunkt wäre es also vielleicht schöner gewesen. Mittags waren wir in der Mensa, wo die Menge an Essen die gleichen Ausmaße hat wie hier in Rom sodass wir im Anschluss in unser Hotel zurück rollen konnten, wo wir, immer noch erschöpft von der letzten Nacht, unsere Freizeit mit Schlafen verbrachten. Als wir wieder erwachten hatte es begonnen zu schneien! Der erste Schnee für uns in diesem Winter! Freilich war es nicht so viel wie zuhause in der Eifel, aber doch ein kleines bisschen und schön anzusehen allemal. Vor allem einer unserer Mitreisenden war ganz aus dem Häuschen, denn er kommt aus Malta und hatte noch nie zuvor Schnee gesehen. So fand unsere Führung durch Padova im Schnee statt, aber die Kälte tat der Schönheit des Ortes keinen Abbruch. Abends waren wir dann noch in einem deutschen Restaurant, das den sehr deutschen Namen „Oktoberfest“ führte. Sogleich machten wir uns die größten Hoffnungen – endlich deutsches Essen, vielleicht sogar richtiges Brot, das tatsächlich nach etwas schmeckt! Es gab dann Pizza – wir waren ein bisschen enttäuscht, obwohl die Pizza gut war.
 

Am nächsten Tag ging es auf nach Venedig. Auch dort war es kalt, aber wir hatten Glück, kein Schnee, kein Regen und vor allem: Kein „acqua alta“, das berüchtigte venezianische Hochwasser verschonte uns. So konnten wir trockenen Fußes durch die Stadt schlendern, nur jene unter uns, welche sich extra Gummistiefel gekauft hatten, waren ein wenig enttäuscht. Nach drei Monaten in Rom war die Ruhe ganz ungewohnt. In Rom ist immer was los, es ist immer recht laut, alle nutzen das Auto (Nina und ich würden hier nie Auto fahren, immerhin wollen wir überleben) und ständig wir gehupt (nicht, weil es dazu einen Grund gäbe sondern nur, um den Verkehr am Laufen zu halten). In Venedig gibt es dagegen keine Autos. Nicht nur Polizei und Rettungsdienste nutzen Motorboote, sondern auch Privatpersonen und dazwischen schlängeln sich die Gondeln durch die Kanäle. Es ist also ruhiger als in Rom, aber ungefähr genauso schön. Schmale Gassen, kleine Kanäle und bezaubernde Brücken, dazu die Piazza San Marco und überall venezianische Karnevalsmasken – Nina und ich konnten nicht widerstehen uns welche zu kaufen. Auch ansonsten hat es uns ausnehmend gut gefallen, ganz besonders abends, zur so genannten „blauen Stunde“, wenn Himmel und Wasser den gleichen Blauton annehmen und alles plötzlich noch viel schöner zu sein scheint. Wir haben Photos gemacht, aber im Grunde genommen, müsst ihr selbst hinfahren, um diese Schönheit zu erleben. 



Den dritten Tag verbrachten wir schließlich in Verona. Jetzt werdet ihr alle denken „Ahhh, Romeo und Julia“ und das traurige ist – das denken auch alle Menschen in Verona. Man kann kaum durch die Stadt gehen, ohne an die beiden erinnert zu werden, überall werden Souvenirs mit den beiden verkauft und die eigentliche „Casa di Giulietta“ ist nicht einmal besonders hübsch. Es gibt ein Shakespeare-Museum und eine Statue der Julia, mit der sich alle Touristen photographieren lassen, während sie ihr an die Brüste fassen – ob das Glück bringt, weiß ich nicht, aber ich bin mir relativ sicher, dass das kein Brauch ist, der Romeo gefallen dürfte.
Der Rest der Stadt ist eigentlich ganz hübsch, es gibt ein altes Amphitheater (obwohl unser Kolosseum freilich viel hübscher ist!) und einen deutschen Weihnachtsmarkt, auf dem ich Glühwein getrunken habe – ein bisschen deutsches Weihnachtsfeeling. 


Dann ging es zurück nach Rom, die Busfahrt war lang, aber um sie uns zu verkürzen, wurden Preise verliehen:
An den Iren, der am meisten getrunken hatte,
an den Malteser, weil er so begeistert gewesen ist,
an das deutsche Mädchen (sprich: Ich), weil es immer pünktlich war – wie viel Klischee ist das? Die Deutschen waren pünktlich. Dabei waren auch wir nicht wirklich pünktlich, wir waren zu spät, nur waren wir immer noch früher als der Rest und so habe ich einen Kalender für das kommende Jahr geschenkt bekommen und mich durchaus amüsiert, bin ich doch in Deutschland nun wirklich nicht dafür bekannt, pünktlich zu sein.
Bei unserer Ankunft in Rom waren wir ziemlich müde, aber nicht so müde, dass wir eine große Änderung im Stadtbild übersehen hätten: Da stand er, groß, majestätisch erleuchtet und ausnahmsweise nicht blinkend: Ein Weihnachtsbaum auf der Piazza Venezia. An diesem Abend war das alles, was wir sehen sollten, denn wir waren zu müde, und noch auf den Weg in die Stadt zu machen, aber nun ist es also offiziell: Es ist Weihnachten in Rom!
In den folgenden Tagen sollten wir noch mehr davon entdecken. Es fängt mit Schmuck in den Fenstern und Süßigkeiten in den Geschäften an, geht über Lichterketten in den Straßen und endet schließlich bei Weihnachtsbäumen überall in der Stadt: Auf der spanischen Treppe, am Kapitol, an der Piazza Venezia, vor dem Kolosseum und selbstredend im Vatikan auf dem Petersplatz. Der absolute Höhepunkt aber ist der Weihnachtsmarkt auf der Piazza Navona, so sagte man uns. Mit hohen Erwartungen machten wir uns also auf den Weg, deutsches Weihnachtsfeeling wäre schon schön, denn bei 15°C ist das gar nicht so leicht zu bekommen. Tatsächlich war es auf der Piazza Navona recht voll, die üblichen Stände der Künstler waren fast gänzlich riesigen Buden gewichen, die entweder überteuerte Süßigkeiten, kitschige Weihnachtsdeko oder billigen Modeschmuck verkauften. Außerdem schwebten Luftballons für die Kleinen über den Platz – aber mehr nicht. Das war dann doch enttäuschend, dieser Weihnachtsmarkt hatte eher etwas von einem Trödelmarkt und wir blieben nicht allzu lange. Dafür erkundeten wir den Rest der Innenstadt und das ist lohnend. Freilich glitzert und blinkt es auch hier, aber doch nicht auf ganz so hoher Frequenz. Dafür stehen überall Weihnachtsbäume, die Via del Corso wird von einem gewaltigen Lichterteppich überspannt und auch in anderen Hauptstraßen finden sich (von Mercedes gesponserte) Weihnachtsbäume. Mit Sicherheit ist das alles bunter und heller als in Deutschland, weniger besinnlich, aber dennoch einen Besuch wert, besonders, weil grade jetzt kaum Touristen in der Stadt sind, und man ganz entspannt durch die Stadt bummeln kann! Einziges Manko: Die Krippe im Vatikan wird erst zu Heiligabend enthüllt und somit war uns dieser Anblick noch nicht vergönnt, wohl aber konnten wir den in Weiß und Gold geschmückten Weihnachtsbaum vor der Kulisse des angeleuchteten Petersdoms bestaunen. Bei unserer Rückkehr um Mitternacht gönnten wir uns dann sogar noch ein Eis in unserer Lieblingseisdiele – ja, zu der Uhrzeit und ja, zu der Jahreszeit – muss man Rom nicht lieben? 

 Aber selbstredend ist Rom nicht nur zum Eis essen geeignet, in letzter Zeit waren wir recht häufig auswärts essen und haben so einige gute italienische und ein chinesisches Restaurant entdeckt, in welchem man als Dessert frittierte Nutella bestellen kann – das wollte dann aber keiner von uns ausprobieren. Anlass zu all diesen Restaurantbesuchen gab uns die Verabschiedung Camilles in die Weihnachtsferien, der Geburtstag Kathis sowie die Verabschiedung Gessicas, welche nun zurück nach Sizilien zieht – aber nur für kurze Zeit, denn ab Februar wird sie in Stuttgart arbeiten und wir haben bereits fest eingeplant, sie zu besuchen! Gessicas Nachfolgerin ist übrigens auch schon eingezogen, ihr Name ist Madoka, sie ist 19 Jahre jung und aus Japan nach Rom gezogen um eine Ausbildung zur Köchin zu machen. Leider scheitert die Kommunikation zumeist an der Sprachbarriere und treibt Ninas Blutdruck gehörig in die Höhe. 
Aber davon haben wir ja nun erst einmal Ruhe, erst einmal geht es nach Deutschland und wir freuen uns schon sehr auf Schwarzbrot, Öfen die ohne Gas funktionieren und vor allem auf unsere Lieben!
In diesem Sinne bis bald!
Wir wünschen einen ein frohes und gesegnetes Weihnachtsfest sowie einen guten Rutsch ins neue Jahr! Buon Natale! 

Sonntag, 16. Dezember 2012

Sommerurlaub im November


Dass Rom genug zu bieten hat um nicht nur sechs Monate, sondern durchaus auch sechs Jahre locker zu füllen, steht außer Frage. Da wir die aber nicht haben, müssen wir mit der Zeit, die uns bleibt, haushalten so gut es geht. Und dazu gehört, auch den Rest des Landes nicht zu vergessen, das wir zurzeit Zuhause nennen. Da kommt uns natürlich nur zu Gute, dass die lieben Menschen von ESN sich in den italienischen Gefilden etwas besser auskennen als wir armen orientierungslosen Erasmus-Studenten, und alle paar Wochen Trips in alle Ecken von Italien anbieten. Einer davon war Ende November ein Ausflug übers Wochenende in die Toskana. Auf dem Plan standen Siena, Florenz und Pisa und den Bus voller aufgeregter Klassenfahrtstimmung ging’s Freitagmorgen um neune von unserer Stadteigenen Pyramide aus los. Nächster Halt: Toskana! Oder sagen wir besser, italienische neune...

8:55 Die beiden Deutschen (a.k.a. wir) stehen brav und überpünktlich mit gepackten Köfferchen am Treffpunkt und wundern sich, warum keiner da ist.
9:02 Immer noch keiner da. Langsam werden wir nervös. Handys werden im 3-Sekunden-Takt gecheckt.
9:11 So langsam trudeln dann auch ein paar Leute ein, immerhin sind wir nicht mehr alleine. Wir hatten schon gedacht, wir hätten uns im Tag vertan.
9:24 Der Platz füllt sich. Die Veranstalter treffen ein.
9:50 Heureka! Wir fahren! Aber nur bis…
10:05 Zwischenstopp für ein Frühstück „al sacco“ (mitgebracht, in dem Fall Croissants, oder Brioches, wie man hier sagt) und um ein paar Leute von der Luiss (Privatuni in Rom) einzusammeln, die sich unserem lustigen Grüppchen anschließen wollen.
10:20 ENDLICH los Richtung Toscana! Aufregung!

Im Bus letztendlich geht es etwas ruhiger zu, als erwartet. Zwar tun Elisabetta und die anderen Organisatoren ihr Möglichstes um mit Partymusik und Kennenlern-Sing-Spielchen die Stimmung anzukurbeln, aber die frühe Stunde hat doch am Elan der Mitreisenden gezerrt.
Wach werden wir erst wieder so richtig in Pienza, eine wunderhübsches kleines Dörfchen in der Nähe von Siena, das aussieht, wie ein Direktimport aus dem Mittelalter und komplett als UNESCO Weltkulturerbe eingetragen ist. Nach vielen „Oooh“s und „Aaah“s und kalter Pizza zum Mittag ging’s dann weiter nach Siena wo wir zuerst ins Hotel fuhren, um unsere Koffer abzuladen und dann gegen späten Nachmittag pünktlich zum Sonnenuntergang im Zentrum ankamen. Wahnsinn!
Der Plan für den Nachmittag war schnell erklärt: Stadtführung durchs Zentrum, Zeit für n Eischen (für Eis ist immer Zeit.), zurück ins Hotel und fertig machen für den Abend.



Der nächste Tag war das, worauf sich wohl die meiste Aufregung der Mitreisenden konzentrierte: der Tagesausflug nach Florenz. Auch hier war der Plan nachdem am Abend zuvor einige noch aus waren so optimistisch gesteckt wie ein Putzplan in einer Jungs-WG.

10:00 Geplante Abfahrt. Niedlich.
10:12 Die ersten verkaterten Gesichter zeigen sich im Foyer
10:38 So gut wie vollzählig. Aber da fehlt doch noch was…
10:42 Aaahja, der Bus trifft ein (auch der Busfahrer weiß, dass er sich überhaupt nicht beeilen muss, pünktlich zu sein, und trinkt klugerweise lieber noch gemütlich einen Kaffee)
10:45 Abfahrt nach Florenz. Erfolg, nur 45 Minuten nach Zeitplan!

Mit leicht mitgenommener aber sonst weiter ungetrübter Vorfreude geht es auf die Fahrt nach Florenz und man kann sagen, uns wurde nicht zu viel versprochen. Den ersten Stopp machen wir auf der Piazza Leonardo Da Vinci, von der aus man einen derart sagenhaften Ausblick über die Stadt hat, dass man gar nicht glauben will, dass es im Zentrum selbst noch besser wird. 



Nach 23747093476 Fotos und 27162387 Gruppenfotos werden wir zurück in den Bus gescheucht, denn es gilt ja, den Zeitplan wieder aufzuholen. Da uns das Wetter an diesem Samstag so hold ist wie wir es uns nur wünschen können, werden beim nächsten Stopp im Centro Storico die ersten Jacken schon im Bus gelassen und zusammen mit der Stadtführerin machen wir uns auf, die Stadt ein bisschen kennen zu lernen. Was die Sehenswürdigkeiten angeht, besticht Florenz besonders mit seinem wunderschönen marmornen Dom und mit dem insgesamt historisch-mittelalterlich anmutenden Stadtbild. Für die Mädels waren besonders die Geschäfte reizvoll, denn wenn Rom eines nicht ist, dann eine Shoppingstadt, und am Fluss Arno gelegen bieten auch die verschiedenen Brücken, besonders aber die Ponte Vecchio (zu dt. alte Brücke) einen tollen Ausblick vom Flussufer.
Gegen späten Nachmittag ging es dann für alle, frisch verliebt in dieses Stück Mittelaltergeschichte von Stadt, zurück nach Siena zum Abendessen und Frischmachen, um im Anschluss einen gemeinsamen Abend im Zentrum von Siena zu verbringen. Alles was sich dazu sagen lässt, ist: die Piazza del Campo ist bei Nacht noch schöner als am Tage, Österreicher vertragen keinen Rotwein und Taxen in Siena sind verlässlicher als angenommen!

Der dritte und letzte Tag des Wochenendes sollte ganz Pisa und der Rückfahrt gewidmet sein. Nadine und ich hatten, als fleißige Bienchen, die wir sind, unsere Koffer schon am Abend vorher gepackt, und konnten daher amüsiert die Zombieparade betrachten, die sich zuerst zum Frühstück, dann zum Bus quälte und die Spuren vom Wochenende nur schwer zu verstecken wusste. Da fand es niemand schlimm, dass Pisa nicht unbedingt als Weltstadt oder Metropole bezeichnet werden kann und es außer der Piazza die Miracoli (Platz der Wunder) nicht besonders viel anzusehen gibt. Auch hat uns das Wetter wieder einmal zugespielt, sodass sich träge von einer Kirche zur andern und schließlich zum berühmt berüchtigten schiefen Turm geschleppt wurde (Fun Fact: in Wirklichkeit hat der Turm eine Bananenform gen Himmel, um der Stabilität zuzuwirken), während eine enthusiastische Stadtführerin ihr sämtliches Pisawissen zuerst auf Italienisch und dann noch einmal auf Englisch zum Besten gab.



Wie zu erwarten verlief auch die Rückfahrt klassenfahrtverhältnismäßig ruhig, was wohl besonders den Busfahrer gefreut haben dürfte, und nur von einer Pipi-Pause unterbrochen ging es zügig zurück in die vorübergehende Heimat.
Retrospektiv kann ich nur sagen, dass ich wirklich froh und dankbar bin, dass es Organisationen wie das Erasmus Student Network (kurz ESN) gibt, die solche Fahrten für vergleichsweise kleines Geld anbieten und damit Austauschstudenten die Möglichkeit geben, neben der sowieso schon wahnsinnigen Erfahrung eines Auslandssemesters in einer fremden Stadt auch noch andere wichtige, schöne, interessante und faszinierende Teile des Landes zu sehen, und dass ich jedem, der ein Erasmussemester oder –jahr in Erwägung zieht nur wärmstens empfehlen kann, an solchen Trips teilzunehmen, weil es kaum eine bessere Möglichkeit gibt, gleichzeitig so viele Städte und liebe Menschen kennen zu lernen!

Zum Abschluss bleibt nur noch die Frage: Wie viel Zeit kann man eigentlich mit Warten verbringen, bevor man irre wird?

Freitag, 30. November 2012

Once upon a december... wait - december already?!



Ihr wollt uns also erzählen, dass wir den ersten Dezember haben und es zwei Monate her ist, seit wir zuletzt einen Blog-Eintrag verfasst haben? Nein, nein, das kann nicht sein! Ich hatte letzte Woche noch ein T-Shirt an, das Wetter hier ist meistens sehr gut und von Weihnachtsstimmung keine Spur! Es kann noch gar nicht Dezember sein!
Also, fangen wir mit dem offensichtlichen an: Das römische Wetter. Dieses kennt genau zwei Extreme: Sommerurlaub oder Weltuntergang. Zum Glück haben wir meistens Sommerurlaub, es hat eine ganze Weile gedauert, ehe wir anfangen mussten, wärmere Kleidungsstücke aus dem Schrank hervorzukramen, wobei die dicken Winterjacken immer noch nicht zum Einsatz kamen. Meinen Geburtstag konnte ich am Strand verbringen, was wohl einmalig ist, wenn ich bedenke, dass es letztes Jahr zu meinem Geburtstag schon geschneit hat! Es gibt immer noch Tage, an denen Sonnenbrillen angebracht sind und wenn ich höre, dass es in Deutschland schneit bin ich sehr überrascht. Die Römer würden unsere Ansicht, dass es warm ist, übrigens nicht teilen, sie laufen in warmen Jacken, Schals und Mütze herum, sodass man uns Erasmus-Studenten leicht erkennen kann. Das andere Wetterextrem sieht aus als ginge die Welt unter – Sturzbäche von Regen und dazu Windböen, die einen das fürchten lehren. Die Italiener zumindest fürchten sich davor, regnet es, versinkt Rom im Chaos, Busse und Bahnen fahren nicht mehr und auf den Straßen bilden sich schwimmbadgroße Pfützen, sodass, wenn es irgend möglich ist, kein Römer mehr seine Casa verlässt. Von Schnee dagegen noch keine Spur. Überhaupt scheinen die Römer wenig von der Vorweihnachtszeit zu halten, nirgendwo Dekorationen, keine Weihnachtslieder, keine Weihnachtsmärkte, keine Kekse – nur Panetone, der freilich auch nicht zu verachten ist, aber keineswegs die Bandbreite an Vorweihnachtsstimmung transportiert, die in Deutschland üblich ist und die von uns schmerzlich vermisst wird. Zum Glück haben unsere Mütter an uns gedacht und uns Pakete voll deutscher Weihnachtssüßigkeiten, Adventskalender und anderer wunderbarer Dinge geschickt – herzlichen Dank dafür!
Innerhalb der letzten beiden Monate hatten wir eine Menge Besuch. Zum einen war Ninas Familie für einige Tage hier um sich von der Schönheit der Stadt und Ninas Kochkünsten zu überzeugen. Auch meine Familie beehrte mich zwei ganze Wochen lang mit ihrer Anwesenheit und in diesen zwei Wochen, haben wir viel zusammen unternommen und eine ganze Menge von Rom und Umgebung gesehen. Auch waren Nathalie und Nicola über Allerheiligen hier, auch mit ihnen haben wir die Stadt unsicher gemacht und bis spät in die Nacht gequatscht – Danke an alle für die wunderbare Zeit.
Zudem haben sich in unserer Wohnung einige Änderungen ergeben. Nein, nicht was ihr denkt! Es ist immer noch alles kaputt und funktioniert nicht! Aus unseren Badezimmerwänden kam neulich Wasser und dafür kam keines mehr aus dem Wasserhahn in der Küche, aber dessen hat Aeneas sich schon angenommen, tutto bene. Worüber ich spreche, sind unsere neuen Mitbewohner. Da wäre zum einen unsere Lieblingsaustralierin Annie, welche leider ausziehen musste, da ihr Austauschprogramm ihr derartige Schwierigkeiten bereitet hat, dass sie nicht in Rom bleiben konnte um zu studieren – es gab eine tränenreiche Verabschiedung am Bahnhof und wir vermissen sie hier und hoffen, sie bald wiederzusehen, wenn sie der Auslandserfahrung eine zweite Chance gibt und ihr Glück in Stockholm versucht. An ihrer Stelle ist Camille eingezogen, eine sehr süße Französin, mit der wir uns ebenfalls wunderbar verstehen und die uns beigebracht hat, dass Zauberstab auf Französisch „baguette magique“ heißt. Die zweite Änderung besteht in dem Auszug von Georgia, welche wir nie besonders gut kannten da sie die meiste Zeit bei ihrem Freund verbrachte. Nun lebt dafür Gessica (das ist die italienische Variante des Namens Jessica) hier, die aus Sizilien kommt, trotzdem ein italienisch spricht, das wir verstehen (was wichtig ist, denn ihr Englisch ist nicht so gut – auf die Weise kommen wir aber zum italienisch sprechen!) und auch ansonsten sehr nett ist und uns immer füttern will. Aber auch in veränderter Konstellation verstehen wir uns wunderbar mit allen in der WG, Aeneas bekocht uns weiterhin (für Barbecues ist es den Italienern ja mittlerweile zu kalt, da wird nun halt gekocht) und wir veranstalten von Zeit zu Zeit kleine Dinner-Partys bei denen wir bewiesen haben, dass es möglich ist, siebzehn Menschen in unsere kleine Küche zu quetschen – im Sitzen, wohlgemerkt. Es waren immer sehr lustige Abende, an denen die Unterhaltungen in mindestens drei verschiedenen Sprachen stattfanden – manchmal denke ich, mein Kopf müsse bald explodieren. Es heißt immer, nach einem solchen Erasmus-Aufenthalt müssten wir hinterher perfekt Italienisch sprechen und unser Italienisch wird auch besser, aber dafür kommen wir immer durcheinander. Manchmal unterhalten Nina und ich uns auf Englisch, ehe uns auffällt, dass wir auch Deutsch sprechen könnten, manchmal fallen uns Worte nur auf Italienisch, nicht aber auf Deutsch ein und es gibt Situationen, in denen wir zwar Deutsch sprechen, dazu aber eine italienische Grammatik verwenden. Generell recht unterhaltsam aber nicht unbedingt alltagstauglich.
Natürlich verbringen wir nicht allzu viel Zeit in der Wohnung, wir müssen ja auch nur zur Uni. Es hat eine Weile gedauert, ehe wir das italienische Universitätssystem verstanden hatten (um ehrlich zu sein sind wir uns immer noch nicht sicher, ob wir es begriffen haben) und nun haben wir beide je drei Vorlesungen belegt. Zum einen sitzen wir zusammen in einem deutsch-italienisch Übersetzungskurs, dessen Dozentin vor allem bei Nina für nervöse Anfälle sorgt da sie, obgleich sie Deutsche ist, sich gerne aller Klischees bedient. Des weiteren besuchen wir zusammen einen Kurs zur angloamerikanischen Literatur, der an sich sehr interessant ist und es uns vor allem gestatten, alle fünf Minuten wegzudösen, da die Dozentin sowieso alles fünf Mal sagt. Schließlich besucht Nina noch einen Kurs zu Hanif Kureishi, einem pakistanischen Schriftsteller in London und ich eine Vorlesung zur deutschen Literatur, die jedoch ironischer weise auf Italienisch gehalten wird und bei der ich herzlich wenig verstehe, den Italienern aber lustige Worte wie „weltliche Kanzel“ übersetzen soll. Alles in allem haben wir uns aber gefunden und freitags haben wir immer frei!
Nach der Uni geht es meist in die Mensa, denn die ist wirklich gut. Unmengen von Essen für zwei Euro! Wenn wir zurück nach Deutschland kommen werden, werden wir schrecklich verwöhnt sein, was Essen angeht – nicht nur, dass es in Restaurants schon so gut ist, nein, selbst die Mensa kann mit so manchem deutschen Restaurant mithalten! Gut, dass ich es endlich geschafft habe, mich zum Tennis anzumelden, bei all‘ dem Essen ist das bitte nötig – selbst die Eisdielen haben noch offen! Aber wieder Tennis spielen zu können macht mir großen Spaß.
Außerhalb der Uni unternehmen wir auch zunehmend mehr, zum einen freilich mit den vielen neu gewonnenen Freunden, aber oft auch von Erasmus angebotene Veranstaltungen. So gibt es Tandem-Treffen oder Kinoabende in italienischer Sprache, manchmal auch ganze Ausflüge. Vor wenigen Wochen nahmen wir an einer Tagestour nach Tivoli, kurz vor Rom, teil. Dort besichtigten wir die altrömische Villa Adriana und danach die Villa d’Este, welche durch ihren wunderschönen Garten besticht – ein Besuch in selbiger sei hiermit jedem Leser / jeder Leserin / jedem fliegenden Einhorn ans Herz gelegt. Abends ging es dann noch in ein typisch römisches Lokal wo es viel Wein und andere römische Spezialitäten gab – Nina und ich haben von einer Wurst aus Kuhkopf gegessen, die tatsächlich gar nicht mal so schlecht war und als wir abends nach Hause fuhren hatten wir einen furchtbaren Ohrwurm von einem römischen Trinklied.
Eine Woche später stand schon der nächste Trip an – aber davon mehr beim nächsten Mal, ci vediamo con cari saluti dalla Toscana!